EBIT und EBITDA
Earnings before interest and taxes (EBIT)
Das EBIT ist eine Kennzahl für das Betriebsergebnis. Sämtliche Aufwendungen, die nicht der eigentlichen Tätigkeit des Unternehmens zugeordnet werden können, werden für die Berechnung herausgefiltert. Außerordentliche Aufwendungen und Erträge werden ebenfalls nicht beachtet.
Bei der Ermittlung werden Zinsen und Steuern ignoriert, da diese sich nicht direkt auf das Ergebnis des operativen Geschäfts beziehen. Auf diese Weise wird also das operative Ergebnis des Unternehmens dargestellt.
Eine große Bedeutung hat zudem die sogenannte EBIT-Marge, die wie folgt berechnet wird:
100 * EBIT / Umsatz = EBIT-Marge in Prozent
Sie gibt an, wie hoch das operative Ergebnis im Verhältnis zum Jahresumsatz des Unternehmens ausgefallen ist. Kurz gesagt bedeutet ein höherer Wert, dass eine Firma besonders wirtschaftlich agiert. Allerdings sollte man dabei beachten, dass der Wert sich von Branche zu Branche deutlich unterscheiden kann. Vergleiche über verschiedene Branchen hinweg sollten daher nicht aufgrund dieser Marge erfolgen.
Allgemein gilt als Faustregel, dass ein Unternehmen mit einer Marge von weniger als drei Prozent als nicht sehr rentabel oder sogar als krisenanfällig gilt. Eine hohe Rentabilität hingegen liegt dann vor, wenn der Wert mehr als 15 Prozent beträgt.
Earnings before interest, taxes, depreciation and amortization (EBITDA)
Der EBITDA ist wie der EBIT eine Kennzahl, um das Betriebsergebnis und somit die Effizienz von Unternehmen darzustellen und vergleichbar zu machen. Wie der Name schon erkennen lässt, ist der EBITDA eine Erweiterung der Kennzahl EBIT um die Punkte D und A. Es bedeutet Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen.
Der EBITDA kann helfen, die Ertragskraft von Unternehmen mit hohem Investitionsvolumen besser zu vergleichen als der EBIT. Es kommt allerdings auf die Branche und die vorliegende Situation des Unternehmens an.
So werden zum Beispiel bei Firmenübernahmen, wenn für die Übernahme des Firmennamens ein höherer Wert gezahlt wird als der reine Sachwert, sogenannte „Goodwill-Abschreibungen“ mit eingerechnet. Dies sind zwar reelle Kosten, die auch abgeschrieben werden müssen, jedoch ist in einigen Fällen der gegenüberstehende Mehrwert nicht wirklich gegeben. Es gibt also keine eindeutige Bestimmung, wann es besser ist, den EBIT oder den EBITDA als Kennziffer zur Beurteilung von Unternehmen heranzuziehen.
Anders als das Betriebsergebnis ermöglicht der EBIT die Beurteilung der Ertragskraft von Unternehmen unabhängig von ihren Finanzierungskosten. Diese Kennzahl spiegelt also wieder, wie gut ein Unternehmen tatsächlich in seinem operativen Geschäft aufgestellt ist. Andererseits sind Zinsen natürlich auch Betriebskosten, die das Unternehmen regelmäßig erwirtschaften muss. Hohe Finanzierungskosten belasten nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit sondern auch die Stabilität eines Unternehmens.
Mit dem EBITDA bekommt auch ein branchen- oder länderübergreifender Rentabilitätsvergleich mehr Aussagewert. Bei dieser Kennzahl bleiben auch noch die Abschreibungen außen vor. Daher wird das Ergebnis nicht von unterschiedlichen Abschreibungsmethoden oder -fristen beeinflusst. Trotzdem müssen auch die laufenden Abschreibungen kontinuierlich erwirtschaftet werden. Und anlageintensive Unternehmen haben nun mal einen größeren Bedarf an Reinvestitionen, als solche, die mit wenig Anlagevermögen auskommen. Insofern spiegelt auch diese Kennzahl eine Objektivität vor, die in der Realität so nicht unbedingt gegeben ist.
Barbara Wächter
Quelle: https://www.businessinsider.de/wirtschaft/finanzen/ebit-und-ebitda-definition/